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Dienstag, 9. Oktober 2012

Kleider machen glücklich II (1800-1810)


...Hier geht es weiter mit der ersten Dekade des 19. Jahrhunderts (soweit man es zwischen 1800 und 1825 überhaupt genau zuordnen kann). Die Kleider stammen aus verschiedenen Museen, ich habe angegeben, wo, sofern ich es herausfinden konnte. Die meisten Kleider, nebst vielen Accessoires usw, habe ich auf Pinterest gefunden. Die Reihenfolge ist willkürlich.

La Révolution des Femmes


Die klassische Geschichtsschreibung, geprägt von der Tradition der "Geschichte großer Männer" neigt sehr dazu, die Rolle derjenigen zu vernachlässigen, die nicht die Rechte oder die Möglichkeit hatten, auf dieselbe Weise Geschichte zu machen wie die Großen Männer, also all jene, die weder Kaiser und Könige, noch Minister, noch Parlamentarier waren. Des ungleich größeren Einflusses ungeachtet, den die offiziellen Helden der Historiographie zweifellos verzichten, sind sie jedoch längst nicht die einzigen Akteure (!) der Vergangenheit. Die demokratische Arbeiterbewegung hat seit dem 19. Jahrhundert ganze Arbeit geleistet, herauszustellen, welche zentrale Rolle "das Volk", die einfachen Menschen an fast allen Meilensteinen der Geschichte gespielt hat. Die Rolle der Frauen, die oftmals, aber eben nicht immer mit der des Volkes verknüpft ist, wird insbesondere seit den 1970er Jahren herausgearbeitet. Die feministische Geschichtsschreibung wird dabei nicht müde, darauf hinzuweisen, dass die Französische Revolution ja eigentlich des Frauen übel mitgespielt habe, indem sie sie so gründlich aus dem Prozess der politischen Willensbildung herauskatapultiert hat. Zu recht, denn es ist unleugbar, dass im revolutionären Frankreich erstmals (nach den USA) aufgezeigt wurde, dass ein demokratisches Staatswesen diesen Namen auch dann verdient, wenn es auf die Hälfte und mehr der erwachsenen Bürger_innen verzichtet.